Vetara war lange nicht mehr unter Leuten und auch etwas einsam, daher beschloss sie ein Ball zu veranstalten, bei dem jeder, der mochte, kommen durfte. Dies war besonders für das Volk eine große, aber widerum schöne Überraschung,sodass fast jeder darüber sprach und sich freute. Die Vorbereitungen waren vollbracht und nichts würde dem Ball entgegenstehen. Dies dachte natürlich auch Vetara. Am Abend zuvor wollte sich die Königin den Ballsaal noch mal anschauen, nur um sicher zu gehen, aber großes Entsetzen erfuhr ihr. Der Saal war verwüstet worden, doch wer konnte das gewesen sein? "Aber das Schloss ist doch sehr gut bewacht und überhaupt, wer hat es so weit bis hierher geschafft?", dachte Vetara. Fragen über Fragen doch keine Antworten. Sie müsste den Ball absagen und damit rechnen viele zu enttäuschen, doch das konnte es doch nicht sein! Die junge Königin befragte zunächst erst mal alle, die sie im Schloss auf dem Weg zu ihrem Gemach antraf, doch wie erwartet wusste niemand von diesem Vorfall. Sie würde morgen früh darüber nachdenken, ja definitiv, denn heute wäre es viel zu spät um Nachforschungen anzustellen. Außerdem könnte sie möglicherweise ein paar Dienstmädchen oder noch schlimmer ihren treu ergebenen Mentor James wecken. James begleitete sie schon ihr Leben lang und lehrte ihr all das, was sie heute weiß. Er ist schon etwas älter und Vetara wollte ihn auf keinen Fall, nein Irgendjemanden, vom Schlaf abhalten. Diesen brauchte nämlich auch sie.

In letzter Zeit wurde die Stimmung in Sarzenia immer angespannter. Dies war auch in Fiaras Schloss. Die Bediensteten eilten tuschelnd durch die Gänge und tauschten verschwörerische Blicke aus. Vetara war klar, dass sie etwas ändern musste.
Sie schritt zu ihrem großen Schreibtisch und stützte die Hände auf die Holzplatte. Sie seufzte. Warum konnte nicht alles so laufen, wie sie es sich vorgestellt hatte? Wenn sie doch nur ihre Eltern an ihrer Seite hätte...
Selbst hierher war vorgedrungen, dass es Aufstände überall im Land gab.
"Arual!", rief sie ihren treusten Boten. Der Mann betrat kurze Zeit später den Raum und verneigte sich. "Ich habe eine Botschaft für Xero." Xero war ein alter Berater, der auch schon ihrer Mutter diente, und mittlerweile in den Bergen Culasyons lebte. Er würde wissen was zu tun ist.