Der Palast Culasyons, Wohnsitz von Herrscherin Mayumi, überrüberragt alle anderen Gebäude in Aurum und Umgebung bei Weitem. Das Mamorne Gebäude liegt auf einer Anhöhe und übersieht die gesamte Hauptstadt. Das hoheitliche Bauwerk besitzt 9 Türme und ist mit goldenen Ornamenten verziert.
Die Gegend um den Palast ist in 3 Bezirke aufgeteilt:
Der erste und äußerste Ring ist für alle Bewohner Culasyons und vom Reich angesehene Besucher geöffnet. Es sind große Park ähnliche Wiesen aufzufinden, am Horizont sind die Berge allgegenwärtig.
Der Mittelring steht nur einigen Bürgern offen, den reichsten und denen die sich im Kampf bewährt haben. Der Schutz durch Soldaten ist hier verdoppelt. Auch hier ist der größte Teil offener Rasen. Allerdings gibt es im Mittelring auch künstlich angelegte Teiche. Der Trainingsplatz der Soldaten befindet sich hier.
Im innersten Ring, auch Kardia genannt, findet man nur die Allerbesten. Die Elite der Elite. Auch den Palast findet man hier vor. Der Schutz in Kardia wurde um 5 mal verstärkt.

Sollte man so glücklich sein und den Palast betreten, kommt man in einen langen Flur mit einem edlen Teppich auf dem Boden. Die Wände sind mit Gold gerahmten Spiegeln und Porträts von längst verstorbenen Adligen geziehrt. Große Fenster reichen von der Decke zum Boden. Einige von ihnen Glasmosaike. Durch das ganze Gebäude huscht Dienstpersonal. Vor den Türen stehen ausdruckslose Soldaten.
Der Thronsaal, zugleich Ballsaal, ist ein riesiger Raum mit weißen Wänden und silbernen Verzierungen. Ein roter Teppich führt zu dem einzelnen riesigen Thron am Ende der Halle. Kristallene Kronleuchter hängen an den Decken.

Neben dem königlichen Gemach beherbergt das Schloss noch fünf weitere Schlafzimmer, eine Bibliothek, Küche, Räume für das Dienstpersonal, ein Studierzimmer und vieles mehr. Allerdings wird kaum einer mehr als die Tore Kardias sehen.

Mayumi blickte aus dem Fenster. Das gesamte Land konnte sie von hier überblicken. Sie seufzte, es war höchste Zeit das sie aus dem Palast kam. Schon zu lange war sie nicht mehr außerhalb Kardias schützenden Toren gewesen.
Sie musste Pelelbrecht später unbedingt fragen. Später.
In einer Stunde würde sie ihn eh sehen, die wöchentliche Besprechung stand an.
Sie trat von dem großen Fenster zurück, ihr langer Umhang wehte in der leichten Brise die durch das Fenster am Ende des Raumes kam.

Elegant schritt Mayumi durch die geöffnete doppelflügelige Tür, die Soldaten welche diese bewachten verbeugten sich. Sobald sie ihre Regentin bemerkten standen auch die Ritter, Ratgeber und der Sekretär- wessen Aufgabe es war die gesamte Konferenz mitzuschreiben- auf. Die junge Regentin ließ sich an dem hohen Stuhl am Ende der Tafel nieder. Sie räusperte sich:"Beginnen wir"
Zwei Stunden später, wie erwartet hatte es wieder länger als geplant gedauert, verließen die wichtigsten Personen wenn es um das Reich Culasyon ging den großen Saal wieder.
Alle waren einigermaßen zufrieden, mit Ausnahme von Palaios, einem alten Ratgeber mit langem Bart der schon Mayumis Eltern gedient hatte.
Hauptthema war heute der weitere Ausbau eines neuen Viertels der Stadt und ein Handel mit einem benachbarten Reich, zudem die Wahl der Waffe in die das Geld, das der Kriegskasse zur Verfügung stand, investiert werden sollte.
Alle Punkte konnten endlich abgeschlossen werden.

Schnell huschte die Königin ihrem Freund und Soldat Pelelbrecht hinterher und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter.
"Lust auf einen kleinen Ausflug?"

Mayumi strich dem großen, mittlerweile fertig gesattelten, Pferd über den Widerrist. "Nun...", begann sie.
Die Regentin hielt ihre Hand ausgestreckt vor die Nüstern des Rappen. Er schnüffelte und stieß ihre Hand vorsichtig an.
Sie ging an die Seite des Tieres, ein Fuß bereits im Steigbügel.
"Ich dachte wir reiten einfach los, kein Ziel. So wie in den alten Zeiten.", sie lächelte ihren Verbündeten nochmal an, schwang sich dann auf den Rücken ihres Reittieres und gallopierte ohne weitere Warnung hinfort. Sie lachte als sie spürte wie der Wind ihre Haare durcheinander brachte. Wie hatte sie diese Freiheit vermisst. Mayumi warf einen Blick über die Schulter und sah das Pelelbrecht ihr, mit etwa einer Pferdelänge Abstand, folgte. Der Soldat war einfach viel geübter, so viel es ihm nicht schwer auch nach diesem verzögerten Start nicht den Anschluss zu verlieren.

Mayumi grinste ihren Begleiter spöttisch an.
"Hast du etwa Angst, du Held?"
Das Pferd unter ihr hatte nicht besonders Lust weiter zu gehen, das spürte sie.
Seufzend gab die junge Regentin nach:"Na gut, lass uns umkehren. Es wird langsam dunkel."
Gemächlich ritten sie nebeneinander her, die Energie und der Drang schnell zu galoppieren verschwunden.
Mittlerweile standen schon die ersten Sterne am Himmel und es wurde zunehmend kälter.

"Ja", schmunzelte Mayumi.
"Früher sagte meine Mutter immer, sie liebte mich so sehr wie es Sterne gibt. Als neugierige Fünfjährige musste ich natürlich wissen wie viel das ist. Ich bin allerdings nie besonders weit gekommen."
Bei der Erinnerung musste sie lächeln. Wie naiv und sorglos sie damals war.
"Schau mal", sagte sie, "man sieht schon die Türme!"
Sie beschloss einen Endspurt einzulegen und gallopierte an dem Soldat vorbei.

Mayumi stoppte in den Stallungen und stieg elegant von ihrem Pferd. Sofort rappelte ein Stallbursche, der davor auf einem Strohhalm herumkauend im Heu saß, auf. Su
Sie zog nur eine Augenbraue hoch, wieder ganz in der Rolle der strengen Regentin.
"Gut gemacht", flüsterte sie dem Ross zu, klopfte im sachte auf den Hals und übergab dem jungen Mann dann die Zügel.

Da kam auch Pelelbrecht um die Ecke, Pferd mehr oder weniger wach.
"Na endlich", sagte sie, ein Grinsen umspielte ihre Lippen.
"Ich warte im Speisesaal, sonst sterbe ich vor Hunger! Du isst mit mir und dem Rat, deine Soldatenfreunde können warten."
Mit diesen Worten drehte sie sich um.
Eine Antwort musste sie nicht abwarten, niemand missachtete einen Befehl der Königin.

Mayumi wartete bis die Stimmen der Leute am Tisch verklungen waren und erhob dann ihre Stimme: "Ich freue mich, den heutigen Tag als erfolgreich bezeichnen zu können", sie warf einen Blick zu Palaios, welcher entrüstet schnaubte, "Mehr oder weniger... Genießt das Mahl." Sie nickte zu den Ratgebern und den anderen Personen am Tisch. Sie ließ ihren Blick zu ihrem Teller schweifen, gefüllt mit feinen Speisen.
Im Palast Culasyons waren nur die besten Köche erlaubt.
Überhaupt waren hier nur die Besten zu Gange.